türkei (15.08.09 - 26.09.09)

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dogubayazit 23.09 – 26.09.09

in dogubayazit erwarten uns bereits wilm und sylvi, die wir in göreme kennen gelernt haben. auf dem campingplatz, der sich direkt unterhalb des ishak-pasa palast befindet stellen wir unser gefährt ab und machen uns auf den palast zu erkunden. dieser steht auf einem kleinem plateau direkt auf einem steilen klippenabhang und die sicht in das weitläufige hochland ist fantastisch. bei der besichtigung kommt bei uns ein tausendundeine nacht feeling auf.

wir beschliessen zusammen mit wilm und sylivi in den iran einzureisen und vernichten zusammen unsere letzten alkoholreserven, da die einfuhr von solch „gerfährlichen drogen“ nicht erlaubt ist ☹. dementsprechend werden die abende immer sehr lustig und wir geniessen die wärme unseres lagerfeuers. den sobald die sonne untergegangen ist, wird es empfindlich kühl und wir sind froh, dass wir unsere winterjacken und die lange unterhosen dabei haben. tagsüber kontrollieren wir nochmals unsere fahrzeuge, ziehen schrauben nach und fetten alle möglichen teile.

da dogubayazit der meist genutzte grenzübergang in den iran ist, treffen wir hier auch noch andere artgenossen die auf dem weg vom oder in den iran sind. wir tauschen viele erfahrungen aus, besichtigen gegenseitig unsere vehikel und bestaunen die unterschiedlichen  ausbauweisen jedes fahrzeugs.

 

hasankeyf bis vansee 21.09 – 23.09.09

es dauert seine zeit bis wir uns zusammenraffen und karadut verlassen. dieses kalte regnerische wetter hat uns träge gemacht. gegen mittag verabschieden wir uns von nadine und christian und machen uns wieder auf den weg.  unterwegs entscheiden wir uns spontan auf einen abstecher in das kleine dorf hasankeyf. dieses klammert sich an die felsen einer schlucht am tigris und soll in den nächsten jahren unter den wassermassen eines riesigen staudammprojektes versinken. schade eigentlich, denn dieses kleine historische dörfchen und die umliegende gegend ist sehr schön. einige der leute wohnen immer noch in ihren alten felsenwohnungen und der blick von der alten festung, die hoch oben auf dem felsen steht, ist eindrücklich.

auf dem weg zum grössten see der türkei durchqueren wir viele schluchten und quälen uns über teilweise staubige sandpisten. die militärpresenz im kurdischen teil der türkei ist riesig. uns schenken die soldaten allerdings keine beachtung und lassen uns durch die vielen sicherheitskontrollen passieren.

wir fahren am wunderschönen türkisblauen vansee entlang, die sonne scheint aber es stürmt heftig. dieser salzsee ist so riesig, dass man teilweise das andere ufer nicht erblicken kann. plötzlich entdecken wir in einem ausgetrockneten feld viele verzierte aufgerichtete steinplatten. wie sich herausstellt ist es ein seldschuckenfriedhof aus dem 11. jahrhundert. die grabsteine sind auf dem weitläufigen gelände wild verstreut und laden zum entdecken ein.

wir finden einen schönen platz direkt am see und entschliessen uns hier zu nächtigen. der starke wind schaukelt unseren bus immer wieder kräftig durch und wiegt uns in den schlaf.
wir fahren an

schneebedeckten bergen weiter richtung norden. bevor wir die grenzstadt dogubayazit erreichen müssen wir noch einen 2'644 meter hohen pass überqueren. die steile passstrasse verlangt von unserem betagten gefährt nochmals alles ab. kurz vor der passhöhe bleiben wir zum ersten mal in einer militärischen kontrolle hängen, doch die soldaten interessieren sich viel mehr für unser gefährt als für unsere pässe. 

auf dem höchsten punkt angekommen gönnen wir uns eine pause und geniessen den blick auf  die schroffen felsformationen, die durch einen vulkanausbruch geformt worden sind. bei der abfahrt sehen wir von weitem den mächtigen über fünftausend meter hohen berg ararat. gläubige christen glauben, dass hier noah mit seiner arche gestrandet ist ☺.

 

bilder vom vansee und umgebung:

 

bilder von hasankeyf:

karadut 18.09 – 21.09.09

unser plan ist es den sonnenaufgang auf dem gipfel des berges nemrut zu bewundern, leider kommen wir  (ich) nicht so in die gänge und wir verpassen den aufgang um eine halbe stunde. nichtsdestotrotz hat sich die fahrt und der kurze aufstieg hierher gelohnt. das panorama ist imposant und die berühmten steinköpfe werden von der morgensonne herrlich beleuchtet. vor knapp 2'500 jahren hat der hier herrschende grössenwahnsinnige könig mehrere meter hohe steinstatuen von sich und einigen gottheiten errichten lassen. mittlerweile liegen diese verstreut auf dem gipfel herum. ausserdem wurde der gipfel mit einer unmenge von faustgrossen steinen 50 meter aufgeschüttet. kaum vorzustellen wie dies ohne maschine möglich war.


die rückfahrt ist für unseren bus eine noch grössere belastung wie die hinfahrt. das über zwei tonnen schwere gefährt ist auf dieser steilen und kurvenreichen strecke nur mühsam zu bändigen und die bremswirkung lässt immer mehr nach. trotz allem kommen wir sicher unten an. die bremsbeläge sind glühendheiss und stinken abartig.
gegen abend beginnt es zu regnen und unsere regenblache erweist uns wieder mal einen guten  dienst. hier treffen wir auch noch die velofahrer nadine und christian aus flawil/frauenfeld, die nach china unterwegs sind. bei bier und einem abendessen tauschen wir reiseerfahrungen aus und plaudern über unsere reisenpläne. 


am sonntag bringen wir werner an den busbahnhof und verabschieden uns von ihm. er hat nun eine sehr lange busfahrt bis nach antalya vor sich, bevor er das flugzeug nach zürich besteigen kann. es war eine tolle zeit und wir konnten zusammen viele schöne momente erleben, danke.

 

nach karadut 16.09 – 18.09.09

das von fikret angekündigte tolle türkische bad, entpuppt sich als ein einfaches beton thermalbad und da immer noch rammadan ist, gibt es auch keine massage ☹ . trotz der enttäuschung nehmen wir ein bad in dem angenehm warmen wasser.
das angebot vom besitzer hier gleich zu übernachten lehnen wir dankend ab und fahren weiter.
die lange fahrt bis nach karadut führt uns über viele steile pässe, ausgetrocknete kornfelder, grünbewachsene flussläufe und wunderschöne weitläufige hochebenen.


als wir beim eindunkeln immer noch keinen übernachtungsplatz gefunden haben, fahren wir von der hauptstrasse ab, zu einem haus das inmitten einer apfelplantage steht. ich frage den besitzer ob wir auf seinem gelände unser lager aufschlagen können. ehe wir uns versehen, tischt seine frau ein leckeres abendessen auf und beschenkt uns mit früchten. die unterhaltung ist sehr schwierig, da unser türkisch sich auf einige wenige wörter beschränkt und ihre englischkenntnisse eher bescheiden sind. trotzdem ist es ein schöner abend und wir geniessen die anatolische gastfreundschaft. zum frühstück sind noch einige verwandte dazu gekommen und auch die nachbarn interessieren sich ebenfalls für uns. wir bedanken uns für die herzliche gastfreundschaft und fahren weiter gegen osten.
die weiterfahrt ist geprägt von vielen baustellen und unsere ankunft in karadut zieht sich in die länge.

 

göreme, 10.09 – 16.09.09

wir machen einen stopp in einer dieser typisch für kappadokien unterirdischen dörfern.  vor etwa 3'000 jahren haben die bewohner zum schutz vor  übergriffen gänge und räume in den boden gehauen. in diesem tunnelsystem konnten die bewohner in kriegszeiten bis zu sechs monate in sicherheit leben. die tunnel’s verlaufen kreuz und quer, teilweise auf verschiedenen ebenen und wir haben gelegentlich mühe die orientierung nicht zu verlieren. wir kommen uns vor wie in einem gigantischen ameisenhaufen.
wir freuen uns schon auf die ersten wanderungen, den der ausblick von unserem übernachtungsplatz auf die vielen weitläufigen täler ist fantastisch. leider spielt das wetter am nächsten tag nicht mit, es regnet und ist kalt. unerschrocken geht werner wandern, wir ziehen es vor auf besseres wetter zu warten und machen es uns im bus gemütlich.


zum glück wird das wetter an den  darauf folgenden tagen besser und wir schönwetterwanderer können nun die umgebung erkunden. wir wandern zwischen den skurrilen verschiedenfarbigen tuffsteinpyramiden von tal zu tal. unterwegs entdecken wir immmer wieder wohnungen und  kirchen, die in den weichen tuffstein gehauen worden sind. neugierig werden diese immer wieder erkundet und bestaunt.
bei einem steilen abstieg verdreht sich werner den knöchel so stark, dass wir daraufhin unsere wanderung abbrechen und uns langsam respektive humpelnd zurück zum zeltplatz begehen. der verletzte knöchel wird reichlich von aussen mit eis und von innen mit bier gekühlt und wir hoffen, dass die verletzung nicht allzu gravierend ist. da das viele kühlen nichts gebracht hat, suchen wir am folgendem tag in der nächst grösseren stadt ein spital auf. glück gehabt, das röntgenbild zeigt ein intaktes fussgelenk, allerdings muss werner in den nächsten tagen den fuss schonen.


im dorf göreme finden wir einen camping der ausserdem noch einige günstige zimmer vermietet. ein idealer platz um das bein zu schonen. hier lernen wir wilm und sylvi kennen, die ebenfalls mit ihrem bus nach indien unterwegs sind. ihr super ausgebauter bus erinnert uns an ein sahara expeditionsfahrzeug. schliesslich wollen sie noch viel weiter fahren als wir und die strassen werden gegen osten auch nicht besser.
am ersten abend werden wir gleich von fikret, dem besitzer des zeltplatzes, mit selbstgebranntem raki abgefüllt. ein feucht fröhlicher abend und wir quatschen bis tief in die nacht hinein.

 

belisirma, ilhara tal, 08.09 - 10.09.09

auf dem weg nach kappadokien müssen wir die anatolische hochebene durchqueren. die wolken sind über nacht dichter geworden und es regnet immer wieder. die hochebene ist eine trostlose steppenlandschaft, die seltenen dörfer wirken fast ausgestorben, ausser auf riesigen fabrikgeländen herscht emsiges treiben. zwischendurch fegt ein starker wind soviel sand auf, dass die sichtweite auf wenige meter sinkt. dementsprechend muss die reisegeschwindigkeit immer wieder massiv gedrosselt werden. der aufgewirbelte sand und die gelegentlichen regengüsse bedecken unseren bus mit einer dicken dreckschicht und das fahrzeuginnere mit einer staubschicht. wir sind froh als wir endlich am andern ende ankommen. am fusse eines staudamms finden wir unter einigen hohen bäumen schutz vor dem immer stärker werdenden regen. kaum haben wir unser vorzelt und werner’s zelt aufgebaut hören die regengüsse schon wieder auf und der himmel klart auf.

am nächsten morgen werden wir von einem freundlichen stausee-mitarbeiter gebeten unser nachtlager zu verlassen, anscheinend befinden wir uns in einem sperrgebiet.
wir fahren weiter ins ihlara tal, dieser canyon ist eine üppig bewachsene grüne oase, ein wahrer gegensatz zum sonst trockenen anatolinen. in die weichen felswänden haben vor langer zeit byzantinische mönche höhlen und kirchen gehauen. die wände und decken sind mit teilweise gut erhaltenen fresken bemalt. wir erforschen diese höhlen und können uns gut vorstellen wie damals hier gelebt wurde. in den letzten jahrhunderten sind durch erdbeben immer wieder grosse felsbrocken und teilweise halbe höhlenwohnungen/kirchen ins tal gestürzt, dadurch sehen die felswände teilweise aus wie aufgeschnittene emmentaler.
auf einem der vielen trockenen hügeln haben wir eine super aussicht auf das tal. bewegt man sich weg vom fluss ändert sich die vegetation schlagartig. in dieser beigen umgebung muss man ständig auf der hut sein, nicht auf eine der vielen gut getarnten schildkröten zu treten. glücklicherweise haben alle schildkröten unseren ausflug unbeschadet überstanden.
in den nächten schlafen wir schlecht, da die ganze nacht in unmittelbarer umgebung hunderudel ihre machtkämpfe austragen.

 

gölkasi, 07.09.09

der weg ins landesinnere ist steil und kurvenreich, die vegetation ändert sich mehrmals bis wir die baumgrenze erreichen, nur noch grauer fels. auf einem pass der auf 1'800 meter über meer liegt legen wir eine kleine pause ein. die temperatur ist merklich gesunken, aber immer noch angenehm warm. nach einigen stunden fahrt kommen wir am drittgrösten see der türkei vorbei. auf einem vorplatz eines motels können wir nächtigen. der nette besitzer bringt uns zur begrüssung frische tomaten und tee. mittlerweile sind dunkle wolken aufgezogen und in der ferne sind gewitter zu hören, nach über zwei monaten sonnenschein und blauen himmel ist dies eine schöne abwechslung. am abend zwingt uns eine kühle brise lange hosen und pullover anzuziehen, doch wo sind diese? hinter den badesachen und shorts finden wir die lange nicht mehr verwendeten kleidungsstücke.

kizilot, 05.09. - 06.09.09

bevor wir uns ins ladesinnere begeben, wollen wir noch einen halt am meer einlegen. dies wird für uns der letzte aufenthalt am meer sein, bevor wir indien erreichen. unterwegs besichtigen wir noch das weitläufige gelände der antikten stadt side.
auf einem schönen camping direkt am strand, der von der schweizerin vreni betrieben wird, schlagen wir unser nachtlager auf. die liebe vreni erzählt uns noch ihre halbe lebensgeschichte und als sie weg muss sind wir darüber nicht wirklich traurig... nach einem bad im meer und einem sonnenuntergangsbier beginnen wir mit unserem  leckeren barbecue. werner hat liebenswürdigerweise in der nahen umgebung eine menge feuerholz gesammelt. am abend sitzen wir vor unserem bus, geniessen den blick aufs meer und debattieren über dies und das.

antalya, 03.09 - 04.09.09

 

der name sagt schon alles. der einzige grund wieso wir uns in antalya ein nachtlager suchen ist der, dass wir für drei wochen besuch bekommen von unserem freund werner. nachdem wir werner nachts am flughafen abgeholt haben, schlagen wir unser nachtlager in einem camping vor den toren von antalya auf. das camp hat schon besser tage erlebt und wurde in den letzten jahren ziemlich vernachlässigt, desshalb geht es nach einem tag am strand und einem gemütlichen grillabend schon wieder weiter.

 

cirali, 31.08 - 02.09.09

an der küste soll es auf einem berg brennende steine geben, dies wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. wir verlassen gemäss unserer wegbeschreibung die hauptstrasse und fahren eine steile kurvenreiche strasse zur küste runter. die strasse endet nach einigen kilometern in einem engen tal, rechts und links ein hotel nach dem andern, weit und breit kein strand. haben wir uns etwa verfahren?  am ende der strasse hat es einen kassenhäuschen, unglaublich, um an den einen kilometer enfernten strand zu kommen muss man eintritt zahlen. wir haben die wegbeschreibung falsch interpretiert. wir haben keine lust um diese uhrzeit die steile strasse hoch zu fahren und finden in einem der vielen gästehäuser unterschlupf. wir parkieren zwischen orangenbäume unser fahrzeug und planen den nächsten tag.
am morgen die mühsame strasse wieder hoch, auf der hauptsrasse 300 meter !!! weiterfahren und wieder runter. jetzt sind wir im richtigen tal. am ende dieses verträumten dörfchen finden wir einen schönen campingplatz und freuen uns schon auf die nächtliche exkursion zu den brennenden steinen. das begehen des strandes ist übrigens um sonst ☺!


nach einem halbstündigen fussmarsch den berg hoch, steht man plötzlich vor einigen flammen, die aus felsspalten flackern. obwohl es so aussieht, brennen die steine natürlich nicht. es sind felsritzen aus denen methanhaltiges gas strömt, das sich bei kontakt mit sauerstoff entzündet. diese flammen sollen anscheinend schon seit 3'000 jahren lodern und wir können uns sehr gut vorstellen, wesshalb es um dieses phänomen so viele mystische geschichten gibt. eine legende besagt, dass zeus eine böse gottheit unter dem felsen begraben hat und diese vor lauter wut feuer spuckt!!

 

arifköy, 30.08.09

im pool planschen ist ja schon schön aber mit einem bad im meer nicht zu vergleichen. uns zieht es wieder an die küste. die fahrt führt uns über hügelige pininenwälder, vorbei an ausgetrocknete flussläufe, grossen schafherden und kleine dörfchen. ein stetiges auf und ab, rechts und links wir fühlen uns wie auf einer achterbahn (allerdings einer langsamen ☺!). unser betagtes gefährt findet dies wahrscheinlich nicht so amüsant wie wir. nachdem wir ein langgezogenes hochplateau auf über 1400 metern über meer überquert haben, beschliessen wir heute nicht bis zur küste zu fahren und unserer rollenden wohnung eine verschnaufpause zu gönnen. nach einer kurzen holperpiste finden wir ein angemessenes nachtlager. mit einem kleinen erkundungsspaziergang schliessen wir den heutigen tag ab.

 

pamukkale, 28.08 - 30.08.09

kurz nach der einfahrt im dorf pamukkale streckt uns ein rollerfahrer einen prospekt eines hotels mit angebauten campingplatz durchs fenster. normalerweise gehen wir auf solche touristenfänger nicht ein, aber irgendwie ist die unterhaltung und die preisverhandlung während der fahrt amüsant und wir wagen einen blick aufs hotel. der junge hat nicht übertrieben, ein kleines familienhotel mit pool, saubere sanitäre anlagen, gratis wireless internet, einen schattigen stellplatz für unseren bus und dies für knapp 14 franken, was will man noch mehr!
einen steinwurf entfernt hat es einen schönen park, der am fusse des blendenweissen hügels liegt. seid tausenden von jahren fliesst kalziumreiches wasser diesen hügel runter und bildet becken, terrassen und stalaktiten. auf den ersten blick sieht es aus wie uns vertraute verschneite hügellandschaft. wir besteigen das bergli, waten durch becken die mit strahlend blauen wasser gefüllt sind und staunen über dieses naturwunder. die antike stadt hierapolis oben auf dem hügel lassen wir links liegen, haben wir doch in den letzten tagen genug alte steine gesehen.


auf dem liegestuhl am pool lassen wir es uns gut gehen und geniessen die entspannte atmosphäre mit kaltem bier und leselektüre.

 

afrodisias, 25.08 - 27.08.09

wir haben mühe unsere hängmatten zu verlassen, deshalb fahren wir erst am späten nachmittag weiter. als wir uns endlich aufraffen, ist die lust zu fahren eher gering. nach einigen kilometern verlassen wir bereits wieder die autobahn. nach kurzer überlandfahrt entdecken wir einen grossflächigen platz. hier werden wir nächtigen. die vielen grossen olivenbäume spenden den ersehnten schatten und wir lassen den tag mit einer flasche griechischen wein ausklingen.

als wir die hellenistische stadt afrodisias erreichen ist der parkplatz voll von reisecars. da wir keine lust  haben zwischen diesen vielen reiseruppen die stadt zu erkunden, beschliessen wir in den morgenstunden einen neuen versuch zu starten. haben wir doch bis anhin gute erfahrungen mit morgendlichen exkursionen gemacht.
wir fahren auf gut glück den nächsten hügel hoch, finden einen schönen platz mit grossartiger aussicht, ein idealer rastplatz.

wir sind mal wieder die ersten am kassenhäuschen und mal wieder hat der kassier kein wechselgeld für uns frühaufsteher. abgesehen vom frühen aufstehen ist dies der einzige nachteil von den morgentlichen trips, aber wie immer finden wir eine gemeinsame lösung.
der namengeber dieser antiken stadt, war der tempel der zu ehren der liebesgöttin afrodithe erstellt wurde. viel mehr hat uns aber das 270 meter lange, leicht ovale stadion beeindruckt. hier konnten sich 30'000 schaulustige an gladiatorenkämpfen, leichathletikduellen und  sonstigen unterhaltungsprogrammen belustigen. gegen Mittag verlassen wir dieses riesige gelände und machen uns auf den weg zu den kalziumterrassen von  pamukkale.
die meistens leicht abschüssige fahrt ins tal nutzen wir wieder um ein bisschen sprit zu sparen und sausen beinahe geräuschlos mit ausgekuppelten getriebe über den asphalt. dies lohnt sich durchaus bei benzinpreisen um 2.40 franken pro liter und einem schluckspecht wie unser  vehikel einer ist.

 

priene und ephesos, 22.08 - 24.08.09

 

heute ist der tag der alten steine. zuerst besichtigen wir die alte hellenistische stadt priene, die in einen steilen hang gebaut wurde. der höchpunkt ist das alte theater, welches für knapp 7'000 zuschauer gebaut wurde. am fusse der tribüne stehen noch gut erhaltene, kunstvoll gehauene sitze, die für VIP gäste reserviert waren. ein probesitzen zeigt uns, dass die ehrenwerten gäste gut gepolstertes gesäss brauchten☺.

am späten nachmittag, in der hoffnung dem grossen menschenansturm zu entgehen, fahren wir nach ephesos, einer der bekanntesten und besterhaltenen antike stätte in der türkei. wir schlendern durch alte römische flaniermeilen, bestaunen imposanten bauten und viele kunstvoll gahauene steine und „testen“ die römischen toiletten.

gegen abend fallen wir erschöpft in unsere betten. alte steine besichtigen macht müde und wir beschliessen zwei verdiente ruhetage am meer ein zu legen. wir verlassen unsere hängematten nur im notfall und geniessen die meeresbrise.

 

 

ephesos

selcuk und priene

pergamon, 22.08.09

früh morgens klingelt unser wecker. wir wollen vor dem grossen besucheransturm die antike stadt pergamon besichtigen, die hoch oben auf einem hügel steht.


das 360 grad panorama auf die grünen talsohlen und die seen sind fantastisch und wir geniessen die ruhe. wir klettern zwischen mächtigen säulen und alten statuen umher, staunen über die überreste der kunstvoll erbauten akropolis und fragen uns, wie das ohne moderne maschinen möglich war zu bauen. als die ersten carladungen touristen die antike stadt überrennen, sind wir bereits auf dem weg ins tal.


nach langem hin und her was wir mit diesem angefangenen tag unternehmen sollen, entscheiden wir uns für einen besuch in einem traditionellen türkischen bad (hamam). trotz einer gewissen ungewissenheit was uns erwartet, ist die vorfreude riesig, haben wir doch schon vieles darüber gelesen und gehört. eines vorne weg, es ist der hammer!!
männlein und weiblein werden natürlich getrennt und ich verabschiede mich von meiner frau. leider spricht mein betreuer kein englisch und ich bekomme meine instruktion auf türkisch untermalt mit einigen handzeichen, natürlich kapiere ich alles ☺. nachdem ich meinen allerwertesten in ein tuch gewickelt habe, begehe ich mich durch eine kleine türe ins dampfbad. das bad wurde 1513 gebaut und ich komme mir wirklich in eine andere zeit versetzt vor. alles ist aus marmor und kunstvoll verziert. durch kleine sternförmige öffnungen an der decke durchbricht das sonnenlicht die wasserdampf getränkte luft. nach einer halben stunde schwitzen werde ich durch einen jungen kräftigen türken auf einen achteckigen marmorklotz zitiert, sein schelmisches lachen verheisst wohl nichts gutes! mit einem sehr groben frotteehandschuh werde ich von kopf bis fuss abgeschrubbt und verliere mindestens zwei hautschichten und meine sommerbräune. anschliessend werde ich mit einer dicken schaumschicht bedeckt, ich sehe wohl aus wie ein liegender schneemann. zwischendurch werde ich immer wieder abwechselnd mit heissem und kaltem wasser übergossen. das schlimmste ist wohl überstanden, leider ein irrtum. jetzt werde ich so richtig durchgeknetet, gebogen, gestreckt, als mein peiniger noch anfängt zu „singen“ fühle ich mich endgültig wie auf einer osmanischen folterbank.
nachdem ich mich wieder angezogen habe fühlt sich mein körper an wie gummi und ich war mit bestimmtheit in meinem leben noch nie so sauber. trotz der schmerzen ein tolles erlebnis.

 

auf dem weg nach pergamon, 21.08.09

nach fünf tagen grossstadtrummel zieht es uns wieder weiter. um das marmarmeer zu überqueren, welches gleichzeitig die grenze zwischen europa und asien ist, wählen wir die expressfähre, die praktisch vor unserem hotel ablegt. nach einer angenehmen überfahrt sind wir nun in asien, bye, bye oxident, hello orient. ein erstes teilziel haben wir problemlos geschafft!

die weiterfahrt nach pergamon führt uns durch viele kleine dörfer die sich mit üppig bewachsenen gemüsefelder abwechseln. an einem dieser felder halten wir an um gemüse für das abendessen zu kaufen. kaum kommen wir zum stehe, bestürmen uns kinder und fragen uns löcher in den bauch. geduldig beantworten wir die vielen fragen und kämpfen uns langsam zum gemüsestand vor, der von mindestens drei generationen frauen betrieben wird, ein familienbetrieb also ☺. eigentlich wollen wir nur gemüse für ein abendessen einkaufen, aber nach der geldübergabe stopft uns die älteste hampfelweise gemüse in den sack, bis dieser beinahe überquillt. was für ein herzlicher zwischenstopp.

gegen abend kommen wir in pergamon an und stellen unseren bus neben einen italienischen camper, schnell haben wir mit unseren nachbarn kontakt geknüpft, die uns gleich noch zum abendessen einladen. das viele gemüse muss also warten. heute hat der islamische fastenmonat ramadan begonnen, sollte also nach sonnenuntergang kein problem sein ein resteraunt zu finden. nix da, die stadt ist wie ausgestorben, essen wohl alle zu hause. nach langer sucherei  finden wir endlich ein speiselokal.

istanbul, 15.08 – 20.08.09

die einreise in die türkei verläuft schneller und problemloser wie befürchtet. uns fallen die vielen türkischen fahnen auf und das die türken rücksichtsvollere autofahrer als die griechen sind. der grieche versucht in jeder möglichen und unmöglichen situation zu überholen und sich irgendwo rein zu quetschen. dies erklärt übrigens die über 4000 verkehrstoten jedes jahr, ein europäischer spitzenwert.

die erste nacht übernachten wir auf einer tankstelle, bevor wir uns ins istanbuler verkehrschaos stürzen. glücklicherweise haben wir den verkehrsarmen sonntag gewählt um in die innenstadt von istanbul zu kommen. unser ausgewähltes ziel erreichen wir dank meinem navigator und ein bisschen glück problemlos. nach zwei monaten im bus schlafen haben wir uns ein hotelzimmer gegönnt und dieses für einige tage gebucht.
in den folgenden tagen durchstreifen wir die grandiose stadt und klappern einige der massenhaften sehenswürdigkeiten ab, mehrere gigantische moscheen, den quirligen basar, den farbenprächtigen gewürzmarkt und noch vieles mehr.

nach zwei nächten vermissen wir unseren heimeligen betten im bus und fragen den besitzer ob wir die restlichen nächte annullieren und im bus übernachten können, welcher vor dem guesthouse geparkt ist. „no problem“ und wir dürfen auch die toiletten und duschen des hotels gegen eine kleine gebühr benutzen.

wir wollen auch noch das pakistanische visum einholen. nach einer zick-zack fahrt durch istanbul finden wir endlich die botschaft. die pakistanis wechseln ihren botschaftssitz wie unsereiner die unterhosen. der besuch ist kurz und ernüchternd, es werden nur visa’s für türkische staatsangehörige ausgestellt, wir sollen es in teheran probieren. niedergeschlagen verlassen wir die botschaft und fahren zum guesthouse zurück. immerhin haben wir einiges der facettenreichen stadt gesehen.   

die abende verbringen wir mit den vielen reisenden die im guesthouse nächtigen. es werden viele interessanten reisegeschichten und infos über die türkei und deren nachbarländer ausgetauscht. alle schwärmen von syrien und jordanien, und empfehlen auf unserer rückreise einen abstecher zu machen. allerdings wollen wir unsere rückreise nicht jetzt schon planen, zuerst wollen wir mit unserem alten vehikel die reise nach indien bewältigen.