indien (15.11.09 - 30.04.10)

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berichte von unten nach oben lesen, siehe datum.

 

 

mamalapuram, 24.04 – 29.04.10

 

in mamalapuram angekommen, wollen wir wieder das zimmer bei der fischerfamilie beziehen, bei denen wir vor sieben jahren auf unserer ersten indien reise gehaust haben. doch leider hat der zerstörerische tsunami an weihnachten 2004 das schmucke häuschen weggespühlt. wir finden trotzdem ein schönes zimmer mit meerblick und lassen uns mit köstlichem essen auf unserer verande verwöhnen.

während wir das gemütliche leben geniessen, gondelt unser bus irgenwo auf dem meer richtung malaysia.

 

wir besichtigen einige tempelanlagen, die zum weltkulturerbe gehören. allerdings entäuschen uns diese eher. wir haben glaube ich schon genug  beeindruckende tempel gesehen. auch das indische essen schmeckt nicht mehr so wie am anfang unseres indienabenteuers, zeit das land zu verlassen und sich in neue abenteuer zu stürzen.

unterem strich hat uns die reise durch den indischen subkontinent sehr gut gefallen. in worten zusammen gefasst würden wir indien wie folgt beschreiben:

 

anstrengendes auto fahren, tiere auf den strassen, der lärm, der dreck, das chaos, aber irgendwie geht es immer, die freundlichkeit der leute, die farbenvielfalt, das leben findet oft auf der strasse statt, das penetrante starren, immer dieselben fragen, das land der extreme. obwohl es sich seit unserer letzten reise sehr entwickelt hat, stecken einige sachen wie umweltschutz, soziales system, verkehrsregeln um nur eingie themen zu nennen noch immer in den kinder schuhen.

 

aber das ist indien oder so haben wir es erlebt.

 

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chennai, 15.04 - 24.04.10

 

dank der super autobahn, welche schon fast mitteleuropäisches niveau erreicht und den grosszügigen umfahrungen um die grossstädte (party im hanomag!) kommen wir einen tag früher wie geplant in der viertgrössten stadt indiens an. wir steuern unser fahrzeug durch dichten verkehr zum büro von frau renuka, welche für uns die verschiffung nach malaysia organisieren soll. wir merken sofort, dass die nette dame ihr handwerk versteht und das vertrauen ist schnell aufgebaut.

 

seit bald 8 monaten im bus übernachten beziehen wir mal wieder ein hotelzimmer und geniessen die annehmlichkeiten eines grossen bettes, einer eigenen toilette mit dusche und einer kleinen flimmerkiste.

 

nach langem warten haben wir endlich den termin beim zoll. der zöllner lässt uns mehrere stunden warten um dann zwei minuten unser fahrzeug zu überprüfen respektive irgendwelche duseligen fragen zu stellen: „was ist das?“, „ein bett!“, „aha, ok“ und ähnliches.

 

auf den letzten drücker und einer woche warten haben wir den verladetermin bekommen, da wilm krank geworden ist, übernimmt sylvi seinen part und wir fahren vormittags zusammen ins büro von skylark cargo.

 

der verladetag entpuppt sich mal wieder als wartetag. als endlich unser container am nachmittag im lagerhaus per lastwagen ankommt, machen wir uns schon für die beladung bereit. doch zurerst muss noch ein stapler organisiert werden, der unseren 12meter container vom hänger nehmen kann. der uns zugestellte mitarbeiter von frau renuka gibt sein bestes um den prozess zu beschleunigen, aber trotz seiner bemühungen müssen wir nochmals knapp zwei stunden warten.

die hoffnung heute noch chennai zu verlasen und am nächsten tag im südlich gelegenen mamalapuram unseren ersten hochzeitstag zu feiern schwindet von stunde zu stunde.....

das eigentliche beladen und fixieren der beiden fahrzeuge geht zügig und auch hier hat frau renuka ein fähiges team organisiert, welches mit einfachsten mitteln unsere busse verzurrt.

als endlich der container verschlossen wird und die plomben vom zoll angebracht sind, ist es zwar schon abend, aber die freude ist riesige. die verschiffung hat uns doch einiges kopfzerbrechen verursacht.

film: hanomag rollt in den container.

 

weitere filme von uns aus chennai folgen noch, wie z.b eine riksha fahrt durch chennai city.

 

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hampi, 12.04 - 15.04.10

 

das heilgie dorf hampi liegt an einem fluss, welcher sich durch skurile steinformationen schlängelt. überall sind grosse felsbrocken zu sehen und rund um diese sind knallgrüne bananenplantagen angelegt. wir erblicken auch viele noch teilweise gut erhaltene mehrere hundert jahre alte tempelanlagen. eine davon gehört zum unesco weltkulturerbe, die wir uns nicht entgehen lassen. als wir fragen wo wir unser fahrzeug parkieren können, lächelt uns der inder an und sagt:“ it’s not like in your country, you can park everywhere!“ wenn das so ist, suchen wir uns den spektaktulärsten parkplatz aus. unter dem königlichen torbogen finden wir für unseren bus einen entsprechenden parkplatz. man stelle sich mal vor, man würde sein auto in der parkanlage des st.galler kloster, welches auch zum weltkulturerbe gehört, irgendwo abstellen.

 

die temperaturen sind immer noch sehr hoch und als sich am abend über uns ein gewitter entleert ist dies eine wohltuende abkühlung. wir haben uns wahrscheinlich noch nie über einen regenguss so sehr gefreut ausserdem ist es der erste regen seit monaten.

 

in hampi herscht eine sehr gemütliche atmosphäre und wir könnten uns sehr gut vorstellen noch einige tage hier zu bleiben, aber die zeit drängt. unser sechsmonat visum läuft bald aus und wir müssen noch die verschiffung nach malaysia organisieren.

 

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  • #1

    Kathrin Hug (Samstag, 08 Mai 2010 07:14)

    Hallo ihr lieben!

    Danke für den tollen Start in den Tag für mich!! Habe mir heute Morgen diesen spannenden Beitrag reingezogen... und ihr könnt euch nicht vorstellen wie viel Fernweh und Reisefreude da meinerseits wieder aufflammt... beinahe über die Schmerzgrene hinweg!!

    Weiterhin viel Spass und Freude!

    Kathrin

richtung hampi, 11.04 – 12.04.10

 

nun ist es soweit, wir verlassen wehmütig aber auch gespannt auf neue abenteuer den strand von agonda. schön war die zeit.

 

vor uns liegen rund 1'000km bis nach chennai, wo wir zusammen mit unseren langzeitreisepartnern wilm und sylvi unsere fahrzeuge nach malaysia verschiffen wollen.

 

nach der kurvenreichen fahrt über die üppig bewaldeten western gahts, eine bergkette die parallel zu küste verläuft, erreichen wir die karge indische hochebene. die temperaturen steigen nochmals, sodass in der führerkabine temperaturen um die 40°C herrschen. sogar der fahrtwind bringt keine abkühlung, im gegenteil, er heizt die kabine noch mehr auf und wir fahren die meiste zeit mit geschlossenen fenstern.

uns fällt vor allem die freundlichkeit der leute in diesem ländlichen teil indiens auf, immer wird uns freundlich zu gewunken, die tätigkeit bei unserem anblick niedergelegt und wenn wir nach dem weg fragen, fährt meistens ein hilfsbereiter inder mit seinem motorrad vor. wären doch nur alle inder so!

 

am späten nachmittag erreichen wir das pilgerdorf hampi und finden bei einem staatlichen hotel einen schattigen rastplatz.

 

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der letzte teil der agonda trilogie, 07.03 – 10.04.10

 

der strand von agonda leert sich langsam, ein fahrzeug nach dem andern verlässt diesen gemütlichen ort und wir geniessen die neu gewonnene ruhe.

 

der mechaniker, den wir beauftragt haben eine indische lösung für unser frontscheibenproblem zu finden, ist mit seiner arbeit fertig. gespannt auf das ergebnis fahren wir nach nordgoa. so eine konstruktion kann wirklich nur ein inder ausdenken, am besten schaut ihr euch mal die fotos an...

mit viel silikon wird das ganze noch abgedichtet und wir hoffen, dass wir beim nächsten regen trocken bleiben...

es ist nicht die idealste lösung, aber für uns trotzdem die beste, da wir eine originalscheibe in asien nicht auftreiben konnten und der import aus europa den fahrzeugwert bei weitem überschritten hätte. ausserdem haben uns die 6’000km mit der trübegewordenen und flatternden plexiglassscheibe gereicht, die klare sicht auf den vor uns liegenden verkehr ist eine wahre freude.

 

wir lernen noch einen älteren holländer kennen, der mit seinem einmann-segelboot die asiatischen meere besegelt. prompt lädt er uns auf einen kleinen segeltörn ein. wir bekommen die möglichkeit das segelboot zu steuern und merken, das was so einfach aussieht eine kunst ist. unterwegs sehen wir noch delfine, die uns mit pirouetten und andern kunstvollen showeinlagen ins staunen bringen.

 

zwischendurch kommen auch mal wieder andere fahrzeugreisende vorbei, darunter alexandra und wouter, ein schweizerisches/holländisches paar, welches bereits mit ihrem toyota ein jahr unterwegs sind. mit ihnen verstehen wir uns auf anhieb blendend und sie verlängern ihren aufenthalt von geplanten drei tagen auf über zwei wochen.

 

eines abends entsteht am strandfeuer die diskussion, ob es hier im wasser leuchtplankton hat. kurzentschlossen gehen wir dieser frage auf den grund und springen ins kühle nass. der mond hat sich noch nicht blicken lassen und es ist stockdunkel, um uns herum leuchtet und funkelt alles in kitschigen grün/silber/blau (die meinungen gehen da weit auseinander), jedenfalls ist es ist überwältigend.

 

viele fragen uns, wie kann man zwei monate am gleichen ort verbringen? was macht ihr den ganzen tag? wird euch nicht langweilig?

also wir könnten uns sogar vorstellen länger in agonda zu bleiben, aber unser visum neigt sich dem ende zu und die temperaturen werden langsam unerträglich. langeweile kennen wir eigentlich nicht, denn das ist ja genau das wunderbare am reisen, man muss nicht immer etwas machen und die zeit so wertvoll wie möglich nutzen. es ist auch schön einfach mal nichts zu tun, sich gedanken machen über dinge, für welche der gestresste europäer keine zeit hat, über vergangenes und natürlich über die private und berufliche zukunft oder einfach die bisherige reise reflektieren. diese räumliche und zeitliche distanz von zu hause lassen vieles in einem anderen licht erscheinen, aus unklarem wird klares, aber auch der umgekehrte weg ist möglich. durch diese „seelische“ (sorry mit fällt kein treffenderes wort ein) ausgeglichenheit entstehen auch sehr interessante gespräche, die einem wieder voran bringen. selbstverständlich denken wir nicht nur, wir verbringen auch oft die zeit im wasser, es müssen berichte geschrieben und fotos sortiert werden, es wird viel schach gespielt, das fahrzeug muss gewartet werden und und und, aber stress kommt definitiv nicht auf....

ein kleinen einblick liefert der film unter der rubrik „flime indien“...

 

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  • #1

    les GLEN (Freitag, 03 Dezember 2010 16:33)

    nice pictures of india :-D makes us want to go there more & more. Thank you anyway for convincing us about the 2 shippings and for the good time spent in Laos and Cambodia.

    Enjoy Oman !

 agonda teil 2, elternbesuch, 22.02 – 06.03.10

 

carmen’s eltern haben sich doch noch zu einem urlaub in indien entschieden und die wiedersehensfreude ist beidseits riesig.

schon die zweistündige fahrt vom flughafen nach agonda ist für die neuankömmlinge beeindruckend, die vielen tiere auf der strasse, die nicht vorhandenen verkehrsregeln, das häufige gehupe, natürlich der linksverkehr, die fliegenden strassenhändler, der herumliegende dreck und und und, vieles ist aus europäischer sichtweise ungewohnt oder gar unverständlich.

 

auch ihre koffer sind wie bei ivo gefüllt mit leckereien, unsere essenschränke sind zum bersten voll mit käse, trockenfleisch, gewürzen und süssem. ganz besonders haben wir uns über die feinen weihnachtsguetzli von meiner mutter gefreut, die sie zu einer unweihnachtlichen zeit für uns gebacken hat, mmmmh, danke nochmals.

 

am ersten abend werden gleich die unmengen von olma-bratwürsten und cervelat’s an einem strandfeuer gegrillt und genüsslich verzerrt. schon ein eigenartiges gefühl in indien am strand eine gegrillte st.galler-bratwurst zu essen. uns war gar nicht bewusst, wie sehr wir solch gemütlichen grillabende sowie die grilladen vermisst haben.

 

leider sind die tagestemperaturen in den letzten tagen so sehr gestiegen, dass grössere unternehmungen zu einer qual werden. somit beschränken wir unsere tagesaktiviäten auf ein minimum, es wird oft gebadet, gelesen, gejasst oder einfach ein kleines nickerchen dazwischengeschoben.

 

den berühmten mittwochsmarkt in anjuna lassen wir uns aber doch nicht entgehen. nach einer dreistündigen taxifahrt, auf der sich ruth und hans noch mit bequemen schuhen eingedeckt haben, kommen wir in dem riesigen areal an. hunderte händler bieten fast alles an was der westliche tourist begehrt, von bunten tüchern, orientalischen gewürzen, unmengen schmuck, jede erdenkliche art von kitsch, bücher, farbige taschen und kleider, alles ist zu haben. sogar einige althippies verkaufen ihren selbsgemachten kunstwerke. nach der mehrstündigen shoppingtour sind die geldbeutel leer, die einkauftaschen voll und unsere kräfte am ende. trotz allem ein aufregender tag.

 

ivo’s besuch neigt sich dem ende zu, wie schnell doch die zeit verfliegt. mit bier und schnaps feiern wir an einem strandfeuer den letzten abend.

 

hans wird an seinem geburtstag von uns mit einer torte vom dorfbäcker überrascht, unsere nachbarn wilm und sylvi singen im noch ein ständchen und von meiner mutter hats noch eine geburtagskarte dabei, die es bis nach indien geschafft hat. es werden einige bier getrunken und abends schlagen wir uns die mägen im italienischen restaurant mit pizza und pasta voll. 

 

lange zeit hatten wir bedenken, ob das heisse indien unseren gästen wirklich gefallen wird. auch weil man auf  die in europa normale annehmlichkeiten verzichten und sich mit einem klapprigen bambushüttchen zufrieden geben muss. die armut ist für schweizerverhältnisse gross und die abfallentsorgung wird auch nicht wie zuhause praktiziert. trotz des vielen ungewohnten haben sich die eltern sehr tapfer geschlagen und wir konnten eine wunderschöne zeit mit ihnen verbringen.

 

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  • #1

    rikshwala (Sonntag, 18 April 2010 15:08)

    ihr habt gestern meine riksha überholt mit eurem super schönem bus, danke.
    gruss rikshwala

agonda, teil 1, ivo kommt 08.02 – 26.02.10

 

ring, ring, das telefon weckt uns frühmorgens, ivo steht abholbereit am flughafen von goa.

 

nach einer herzlichen begrüssung und einem willkommensbier stürzen wir uns auf ivo’s rucksack, welcher vollgestopft mit leckeren fressalien aus der heimat ist. viele können sich das wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie lecker ein mostbröckli oder ein räser appenzeller nach acht monaten enthaltsamkeit schmeckten kann. was für ein kulinarischer höhenflug.

 

wir werden auch mit allen wichtigen news von zu hause gefüttert, vieles ist seit unserer abfahrt geschehen oder hat sich geändert. trotz skype und telefon ist es schön nach so langer zeit mit einem guten freund persönlich zusammen zu sein.

 

gemeinsam fahren wir in richtung agonda, dem vermeintlich letzten rastplatz für fahrzeugreisende in goa, welcher direkt am strand liegt. dementsprechend ist dieser wunderschöne fleckchen indien gut besucht, sage und schreibe neuen andere fahrzeuge verschiedener herkunft, vorwiegend nördliche nachbarn, haben es sich unter den palmen gemütlich gemacht. nach einer kurzen begrüssungsrunde stellen wir unseren hanomag in die reihe und bauen unser sonnensegel  sowie ivo’s igluzelt auf. trotz anfänglicher skepsis und räubergeschichten über manngrosse killertiger im benachbarten dschungel, hat sich unser besuch dazu entschieden neben unserem bus im zelt zu nächtigen.

 

es ist spannend zu sehen wie viele verschiedene fahrzeuge mit unterschiedlichem ausbau den weg nach indien gefunden haben. der fahrzeugpark bietet vom modernen jeep bis zum klapprigen lastwagen alles an, was das overlanderherz höher schlagen lässt. aber selbst hier treffen wir kein älteres vehikel wie unseren.

 

einmal mehr stellen wir fest, dass die meisten fahrzeugreisenden in wenigen wochen nach indien flitzen und unserer meinung nach unterwegs sehr viele beeindruckende orte verpassen oder nur kurz zeit dafür haben. diese rastlos und hektische reiseart widerspricht  unserer philosophie.

 

der paradiesische strand ist praktisch menschenleer und das angenehm warme wasser lädt zum planschen ein. wir sind froh doch noch so einen platz gefunden zu haben, an dem man ungeniert mit dem auto für längere zeit direkt am strand parken kann und nicht immer wieder befürchten muss weggejagt zu werden.

 

da es ivo nach einigen tagen doch zu gemütlich wird und er verständlicherweise noch andere strände sehen möchte unternehmen wir einen mehrtägigen ausflug in den norden goa’s. bei dieser gelegenheit besuchen wir noch den mechaniker, den wir beauftragt haben eine indische lösung für unser frontscheibenproblem zu finden.

 

leider werden auch im norden goa’s um zehn uhr die stühle hochgeklappt und es herscht tote hose. wer glaubt goa sei ein partyparadies, der irrt. diese zeiten sind vorbei, ausser man gehört zu den coolen szenenkennern...

 

hier noch ein kleiner einblick in einen fahrtag mit ivo, viel spass...filme

 

morjim, 23.01 – 07.02.10

 

endlich haben wir uns zu einem entscheid durchgerungen, wochenlang hat uns diese frage der weiterreise immer wieder beschäftigt und zu vielen spannenden, teils hitzigen diskusionen geführt. viele kriterien, wie wetter, machbarkeit mit unserem in die jahre gekommenen reisefahrzeug, finanzen, visas aber auch welche länder reizen uns, mussten diskutiert und entschieden werden. das ergebnis dieser vielen gespräche ist nun, dass wir unsere reise in südostasien fortsetzten werden. geplant ist unseren treuen hanomag in südindien in einen schiffscontainer laden und nach kula lumpur zu verschiffen. da es auf dem  landweg durch burma respektive china sehr umständlich, aber auch teuer wäre um nach südostasien zu gelangen, erscheint uns die schifflösung als ideal. ausserdem haben unsere reisepartner wilm und sylvi die gleiche verschiffung geplant und so können wir uns den planungsaufwand, sowie die kosten teilen.

 

im morjim finden wir einen in strandnähe gemütlichen platz unter palmen und lassen unsere seelen baumeln, erledigen einige arbeiten am auto und geniessen das nichtstun.

 

arambol, 21.01 – 23.01.10

 

nun sind wir nach sieben monaten auf achse in goa angekommen, dem eigentlichen ziel unserer reise, respektive bis hier hin verlief unsere „planung“. mittlerweile sind wir uns einige, dass goa nicht das ende unserer hochzeitreise darstellt und wir noch eine ehrenrunde drehen werden. viele (schnaps)-ideen haben wir durchdiskutiert, wieder verworfen und neue pläne geschmiedet. langsam kommt der tag der entscheidung

 

aus verschiedenen quellen haben wir erfahren, dass es in arambol einen idealen rastplatz am meer geben soll. voller vorfreude fahren ins touristenmekka arambol ein, leider hat sich im schnelllebigen indien die situation geändert. der vermeintliche superplatz ist abgesperrt und der besitzer ist nicht auffindbar. enttäuscht geht die suche weiter, einige hundert meter südlich handeln wir mit einem landbesitzer den preis für eine übernachtung auf seiner wiese aus. in dem wunderschönen palmenhain richten wir uns es gemütlich ein und freuen uns auf einige tage nichtstun. die freude wehrt nicht lange, am nächsten morgen hat sich die platzmiete vervielfacht. wir sind nicht bereit diesen wucherpreis zu zahlen und ziehen frustiert weiter.

 

kokan küste, 15.01 – 21.01.10

 

nach einer kurvenreichen talabfahrt von der bergstation malabaleshwar erreichen wir die kokan küste, die sich von mumbay bis runter nach goa erstreckt. die temperaturen sind merklich gestiegen und wir sind froh abends einen schönen schlafplatz direkt am meer zu finden. die kühle meeresbrise ist eine wohltat und die kilometerlangen menschenleern strände laden zum plantschen ein.

 

nach einem ruhetag fahren wir langsam südwärts, die vegetation präsentiert sich im satten grün, büffelfamilien kreuzen unseren weg, am flussufer sind die hausfrauen damit beschäftigt kleider zu waschen und immer wieder eröffnete sich uns ein wunderschöner ausblick in die ferne.

 

die hoffnung einen paradiesisch anmutenden traumstrand zu finden, an dem wir einige tage gemütlich verbringen können erfüllt sich leider nicht. obwohl wir einige traumhafte orte finden, bleiben wir aus diversen gründen nie länger als zwei tage.

 

die hoffnungen ruhen nun auf der ehemaligen portugiesischen enklave goa.

 

mahabaleshwar 12.01 – 15.01.10

 

in der millionenstadt pune geniessen wir ein stück zivilisation, wir schlendern durch einkaufzentren, gönnen uns einen besuch bei mc donalds, die männer besuchen eine spielhöhle, währendessen sich die frauen durch kleiderboutiquen wühlen.

 

auf dem weg zur hillstation mahabaleshwar übernachten wir hoch oben auf einem canyon mit grandioser aussicht ins tal. wir parken unser vehikel direkt am abgrund, gleitschirmflieger und diverse greifvögel nutzen die aufwinde und steigen wenige meter neben uns aus dem nichts auf.

 

mahabaleshwar ist vor allem als anbaugebiet für erdbeeren bekannt, am strassenrand türmen sich kunstvoll aufgebaut erdbeerpyramiden. alles erdenklich was aus erdbeeren hergestellt werden kann wird feilgeboten, von konfitüre, sirup bis parfüm ist alles zu haben. wir schlemmen einige schachteln der köstlichen frucht und stillen unsere lust nach süssem.

 

 

ellora, 10.01 – 12.01.10

 

die lage der höhlen von ellora ist nicht so beeindruckend wie die von ajanta, allerdings ist die vielfalt der  höhlenarchitektur viel grösser. über fünf jahrhunderte lang haben generationen von hinduistischen, buddhistischen und jainistischen mönchen an einem langen hang klöster, kappelen und tempel aus dem berg geschlagen. der mittelpunkt und die hauptattraktion bildet der gigantische kailash-tempel. er gilt als der grösste bau weltweit, der aus einem felsen geschlagen wurde. über 150 jahre haben tausende von arbeiter 200'000 tonnen gestein aus dem felsen geschlagen.

 

ajanta, 06.01 – 10.01.10

 

nach einer mehrtägigen fahrt erreichen wir die buddhistischen höhlen von ajanta, welche in eine steile hufeneisenförmige felsschlucht gehauen wurden. die rund dreissig höhlentempel sind teilweise kunstvoll verziert und bemalt. das zentrum fast jeder höhle bildet ein riesiger aus stein gehauener altar und einige buddha statuen.

die höhlen wurden im 7. jahrhundert verlassen und erst durch einen englische jagdgruppe im jahr 1819 wieder entdeckt.

 

girnar hill, 05.01 – 06.01.10

 

nach drei gemütlichen wochen am strand wird es mal wieder zeit auf zu brechen und unsere müden hintern zu bewegen. da kommt der heilige girnar hügel gerade richtig. ein pilgerweg führt über 10'000 treppen zu den beiden gipfel auf denen sich über 800 tempel befinden. 

 

im halbschlaf brechen wir am nächsten morgen zu unserem neujahr fitnessprogramm auf. wir sind ziemlich überrascht wie viele pilger bereits im morgengrauen unterwegs sind, von der schulklasse bis zum alten mann ist alles dabei. die stimmung ist ausgelassen und fröhlich.

 

nach den ersten tausend stufen muss ich bereits gegen meinen inneren schweinehund ankämpfen und frage mich, wieso ich mir so was in den ferien antue. carmen schafft es mich zu motivieren und die nächsten zweitausend treppen bis zur ersten grösseren tempelanlage gehen irgendwie an mir vorbei.

 

in den kleinen zwischenpausen erfreuen wir uns an dem schauspiel des sonnenaufganges. die  mehreren grossen jaintempel in der „mittelstation“ sind beeindruckend.

 

nach knapp 5'000 stufen erreichen wir den ersten hügel und gönnen uns ein ausgiebiges frühstück mit wunderschönen blick ins tal. die nächsten 5'000 treppen zum zweiten hügel lassen wir sein und machen uns auf den abstieg. der „chnüschlotteri“ ist garantiert und wir sind erleichtert, als wir wieder unser fahrzeug erblicken.

 

 

insel diu, 17.12.09 – 05.01.10

 

endlich beginnen die langersehnten und verdienten weihnachtsferien auf der insel diu. die viele fahrerei, die masse von  neugieirigen indern sowie die reisestrapazen waren in letzter zeit doch enorm.

oberhalb eines kleinen strandes finden wir einen idealen standplatz um in den nächsten tagen unsere geschunden körper erholen zu können und die feiertage sowie unser geburtstage zu zelebrieren. hier treffen wir auch wieder auf wilm und sylvi und zusammen errichten wir eine kleine wagenburg. da es leider keine palmen auf unserem hausstrand hat, pflanzen wir einige palmwedel und wir fühlen uns rund um wohl....

 

weihnachten feieren wir mit unseren nachbarn sowie einem belgischen koch, der uns ein delikates weihnachtsmahl zubereitet. die gegrillten frischen riesen-crevetten und die beiden mehrere kilo schweren fische schmecken vorzüglich.

 

die insel diu war bis in die sechziger jahre eine portugiesische kolonie und noch vieles erinnert an ihre herrschaft, die häuser sind sehr farbig, es hat viele kirchen und der alkohol fliesst in rauen mengen.

 

viele inder, die unsere wagenburg sehen, bleiben erstaunt stehen. die meisten trauen sich näher zu kommen und glotzen hemmungslos, einige besonders neugierige besichtigen uns und unsere fahrzeuge, öffnen türen, fassen sachen an, mit einer selbstverständlichkei die uns fremd ist und uns ziemlich auf die nerven geht. 

 

mandvi, 15.12 – 16.12.09

 

in der stündigen fahrt von der heissen trockenen stadt bhuj ins tropische stranddörfchen mandvi erleben wir viele vegetationswechsel und das landschaftbild ändert sich ständig. kurz vor dem tagesziel erblicken wir einen riesigen wunderschönen jain-tempel, den wir spontan besichtigen. dieser imposante, aus weissem marmor gefertigte bau, ist blitzsauber, was ihn von vielen indischen tempelanlangen unterscheidet. rund um den haupttempel sind viele kleinere baugleiche tempelchen aufgebaut, in denen sich jeweils drei statuen von göttern befinden.

 

mandvi ist vor allem für den schiffbau berühmt. die riesigen hölzernen schiffe werden mit einfachsten mitteln direkt am ufer gebaut. bei einem intererssanten gespräch mit dem werftbesitzer erfahren wir, dass diese kähne ausschliessilich für den warentransport zwischen den vereinten arabsichen emiraten und somalia produziert werden. diese knapp vierzig meter langen boote, sollen eine ladekapazität von 160 tonnen haben und die bauphase beträgt über 18 monate.

 

ein bisschen ausserhalb des dorfzentrum steht ein alter palast, der in vielen indischen filmen als kulisse gedient hat. da unser gewählter übernachtungsplatz in der nähe der idyllischen anlage liegt, werfen wir noch kurz einen blick in den palast. 

 

bhuj, 14.12 – 15.12.09

 

kaum haben wir die eindrucksvolle wüste thar verlassen, befahren wir schon die eher langweilige wirkende salzwüste kutch. dies ist wohl auch der grund, wieso dieser teil indiens von den grossen touristenmassen noch nicht entdeckt worden ist. bei vielen begegnung mit einheimischen spühren wir die herzlichkeit, die wir im touristisch verbrauchten rajasthan vermisst haben.

 

in bhuj wird der längst fällige reifenwechsel realisiert sowie das motorenöl getauscht. was in europa locker in zwei stunden erledigt wäre, beansprucht in indien einen ganzen tag.

 

allerdings muss man erwähnen, dass die arbeiter in jeder garage zuerst unser fahrzeug unter die lupe nehmen und über viele besonderheiten verwirrt sind. wieso ist das steuerrad auf der „falschen“ seite, wieso hat eure fahrzeug eine küche, wo kann man solche komische vehikel kaufen und und und.

 

unser mittagsessen nehmen wir in einem restaurant im werkstattviertel ein, sobald wir das lokal betreten herrscht schlagartig totenstille und eine unmenge von augenpaare sind auf uns gerichtet. die mechaniker und lastwagenfahrer sind sich den anblick von bleichgesichtern wohl nicht gewohnt. nach einem indischen hallo wird weiter geschmatzt.

 

als übernachtungsplatz haben wir das hiesige tierspital ausgesucht. obwohl der chefarzt über unsere bitte erstaunt ist, gewährt er uns das gastrecht und zeigt uns stolz sein reich. wir können uns nicht vorstellen, dass diese primitive einrichtung je ein tier lebendig verlassen hatJ.

 

vor der weiterfahrt wollen wir noch den ehemaligen palast des maharatjas besichtigen. dieser war von der europäischen architektur so begeistert, dass er sich ein englisches schloss samt kirchenturm hat bauen lassen. leider ist von diesem prunk nicht mehr viel ersichtlich, einerseits ist bestimmt das starke erdbeben von 2001, bei welchem 10% der stadtbevölkerung ums leben gekommen sind, ein grund, anderseits wird denkmalpflege in indien nicht gerade intensiv betrieben. gewiss gibt es grössere probleme in diesem riesigen land, doch mal mit dem besen die ganze taubenscheisse oder die spinnenwaben wegwischen, sollte im rahmen des möglichen liegen. allerdings verleiht dieser „dreck“ dem ganzen einen gespenstischen touch und die riesigen taubenschwärme sowie die vielen jagdtrophäen an den wänden ergänzen das bild eines geisterschlosses.

 

jaisalmer, 09.12 – 12.12.09

kaum sind wir in der festung von jaisalmer angekommen, offenbaren sich uns die negativen auswirkungen des massentourismus. unser bus wird sofort von souvenirverkäufern, rikschafahrern und sonstigen vermeindlichen freunden eingenommen. diese merken aber schnell, dass bei uns nichts zu holen gibt.

da es carmen gesundheitlich nicht besonders gut geht, suchen wir einen hotelparkplatz am rande der stadt mit uneigeschränktem zugang zum klo auf.

auf eine ausführliche besichtigung der festung verzichten wir diesesmal und widmen uns mehr der altstadt welche um die festung gebaut ist. in den verwinkelten gassen gibt es immer etwas zu entdecken und es  gilt den vielen herumstreunenden kühen auszuweichen. viele der häuser sind kunstvoll verziert und von den dächern hat man eine wunderbare aussicht auf die festung

nach der genesung von carmen wollen wir unserm wunsch nach einer übernachtung in der wüste nachkommen. wir fahren auf einer nebenstrasse immer tiefer in die wüste, passieren kleine dörfer, sehen grosse ziegenherden, die von alten hirten durch die karge wüstenlandschaft getrieben werden. wir finden einen geeigneten platz am fusse einer sanddüne und sind froh nicht wieder im sand stecken geblieben zu sein. wir erklimmen einige dünen und geniessen die weite aussicht in die wüste. gelegentlich schlendern kamele oder ziegen auf der futtersuche an uns vorbei, bestaunen uns fremde und trotten weiter. als uns einige kamele ihre furzkünste vorführen, kommen uns erinnerungen an die dreitägige kamelsafari hoch, die wir auf unserer letzten indienreise hier in jaisalmer mitmachen durften. damals musste ich mit meinem kamel drei tage lang hinter carmen’s kamel herreiten, welches ständig am furzen und rülpsen war.

 

richtung jaisalmer, 08.12 – 09.12.09

die strecke nach jaisalmer ist eigentlich bei diesen guten strassenverhältnissen gut in einer tagesetappe machbar, allerdings träumen wir schon lange von einer übernachtung mit unserem bus in der wüste. etwa eine fahrstunde vor jaisalmer denken wir einen einsamen rastplatz in der wüste gefunden zu haben, der mit unserem fahrzeug erreichbar ist. kaum ausgestiegen offenbart sich uns die vielfälltigkeit der tierwelt. ein junger schakal sowie einige antilopen suchen bei unserer anblick das weite. als wir auf dem sandhügel, neben dem unser gefährt geparkt ist, einen riesigen raubvogel erblicken bleibt uns beinahe die luft weg. der gigantische adler macht nicht den anschein zu fliehen. erst als ich mich bis auf wenige meter nähere sehe ich, dass ein flügel lahm ist.


aus dem nichts taucht plötzlich ein inder auf. nach einer längeren unterhaltung erklärt er uns bei der verabschiedung, dass wir auf dem dorffriedhof stehen und uns einen anderen übernachtungsort suchen sollen. bei der vorstellung auf einem friedhof zu übernachten fällt uns die entscheidung einfach einen neuen platz zu suchen. also weiter geht’s, nach wenigen kilometer erblicken wir nahe der strasse einen vermeindlichen guten platz. in der eile habe ich es unterlassen die sandstrasse vorher genauer unter die lupe zu nehmen. kaum sind wir von der befestigen strasse weg, sinken wir mit unseren vorderrädern schon so tief ein, dass es kein vor und zurück gibt, also schaufeln. nach kurzer zeit sind wir wieder draussen und fahren weiter. genug abenteuer für heute und da es schon praktisch dunkel ist, fahren wir die nächst beste weg die von der hauptstrasse wegführt. dieser weg führt uns zu einem kleinen hof. der bauer lädt uns gleich zu einem tee und essen ein.


am nächsten morgen ist die ganze verwandschaft versammelt und die frau des hauses bereitet uns ein leckeres frühstück zu.
nach einer herzlichen verabschiedung fahren wir weiter und schon von weitem ist die imposante festung von jaisalmer sichtbar.

 

bikaner, 04.12 – 08.12.09

 

nach den bergen kommt jetzt die wüste. für die rund 700 kilometer bis an den rand der wüste sind drei tage eingeplant.

rasch erreichen wir die indische ebene und das angenehme warme klima entlockt uns einen freudeschrei.

die wahl unserer route erweist sich als glücksgriff, die breite strasse ist über mehrere hundert kilometer in sehr gutem zustand und wir erreichen bikaner einen tag früher als geplant.

 

für die besichtigung des rattentempel brauchen wir eine gewisse überwindung vor allem als uns das betreten mit schuhen untersagt wird. wie es der name des tempel schon aussagt werden hier ratten vergöttert und von denen rennen  hunderte in der tempelanlage rum. wir müssen immer wieder aufpassen nicht in die ecksremente oder gar auf eine der heiligen ratten zu treten.

 

beim schlendern durch bikaner stellen wir fest, nun im für uns typischen indien angekommen zu sein. in dieser kleinen stadt ist überall etwas zu entdecken, so viele eindrücke auf einmal. die strassen sind voll von geschäftigen menschen, kamele ziehen pritschenwagen durch die gassen, kühe suchen im mühl nach essbarem und noch unbeschreiblich viele andere dinge.

 

mc leod ganj, 28.11 – 04.12.09

 

der sitz der tibetischen exilregierung und das auffangbecken der neu ankommenden flüchtlinge liegt im 300 kilometer enfernten mc leod ganj, welches steil über dharamsala thront. weil unser vehikel nicht genug pferdestärken unter der haube hat, wählen wir eine weitläufige umfahrung um die knapp 500 meter höhendifferenz zwischen diesen beiden nachbardörfern zu bewältigen.

auf einem kleinen hügel in mitten des dorfes finden wir auf einem grossflächigen bewaldeten hotelareal einen ruhigen rastplatz für die nächsten tage. obwohl wir uns immer noch auf knapp zweitausend meter über meer befinden, sind die temperaturen merklich angenehmer geworden.

der tibetische einfluss ist noch stärker spürbar als in manali und zwischendurch entgeht uns beinahe, dass wir uns in indien befinden. viele der häuser sind mit farbigen gebetsfahnen geschmückt, gläubige buddhisten schwingen  ihre gebetsmühlen im takt und rot gekleideten kahlrasierten mönche runden das bild ab.

wir kosten einige tibetische leckereien und besuchen mehrere buddhistische klöster  bevor wir endgültig die wunderschöne indische berglandschaft verlassen und uns in wärmere gefilde begeben.

 

vashisht/manali, 26.11 – 28.11.09

 

abgesehen von den strassenverhältnissen gleicht die fahrt nach manali einer fahrt durch heimische bergregionen. entlang eines breiten flussbeetes kurven wir den schneebedeckten viertausender entgegen. das indische wintersportmekka ist und zu hektisch und desshalb ziehen wir es vor, im oberhalb gelegenen vashisht zu nächtigen. die standplatzsuche in diesem in den steilen berghang gebauten dorf erweist sich als relativ schwierig. auf einer wackligen betonplattform finden wir doch noch einen akzeptablen schlafplatz mit einer herrlichen aussicht.

auch hier fliesst heisses wasser aus dem berg und selbstverständlich wird auch diesem phänomen ein tempel gewidmet in dem sich die pilger wie auch einheimische waschen.

der einfluss der tibetischen flüchtlinge  ist in der umgebung nicht übersehbar, farbige gebetsfahnen flattern im wind und die bunten klösterdächer sind von weitem sichtbar. beim besuch der tibetischen klöster in manali unterhalten wir uns kurz mit einem buddhistischen mönch, der bereits zweimal in rapperswil war.

beim anblick der wunderschönen klosteranlangen und der lachenden mönche vergisst man beinahe, dass es alle flüchtlinge sind und das unrecht was diesem volk widerfahren ist.

auf plakaten bedankt sich der dalai lama für fünfzig jahre asyl in indien.

 

kasol, 19.11 – 26.11.09

 

kasol ist in mitten des schönen, aber engen parvati tal eingebetet. die rechts und links steil aufsteigenden felswände lassen nur einige stunden sonnenlicht zu. sobald die sonne hinter den bergen verschwindet, wird es empfindlich kühl und wir sind froh um unsere warmen kleider.

während den kurzen tage wandern wir zu kleinen bergdörfern, in denen die bauern sich emsig auf den langen winter vorbereiten. aus einigen felsspalten fliesst kochend heisses wasser in kleine natürliche pool’s, in denen die lokale bevölkerung sich und ihre kleider waschen. laut einer indischen mythologie hat paravati, die ehefrau des gottes shiva, beim baden im nachbardorf ihre ohrringe im fluss verloren aus denen nun das heisse wasser fliesst! aus diesem grund pilgern viele gläubige hindus zu diesem ort und baden im heiligen wasser.

die verlockung auf ein heisses bad ist riesig und wir nutzen das angebot einiger hotels, die kleine private pool’s vermieten.

 

eigentlich gefällt es uns hier so gut, wir würden am liebsten noch einige tage anhängen. allerdings lassen die knapp 2’000 kilometer bis zur insel diu, auf der wir die festtage verbringen wollen und unsere reiseplanung keine weiteren tage mehr zu.

 

auf dem weg in die berge, 17.11 – 19.11.09

auf der schnellstrasse richtung norden knallt es plötzlich fürchterlich und die sicht ist weg. erst als ich das fahrzeug zum halten bringe, realisieren wir, dass unsere frontscheibe in tausend stücke zersprungen ist. wir hauen die defekte scheibe mit der axt raus und fahren ohne windschutzscheibe weiter. wie es der name schon sagt, soll diese vor dem wind schützen und bei der fahrt in die nächste stadt kommt ein motorradfeeling auf ☺.
am strassenrand erblicken wir ein gleiches fahrzeug wie unseres und freuen uns schon, dass die fensterlose zeit wieder vorüber ist. mit bedauern stellen wir aber fest, dass das fahrzeug trotz gleicher optik ungefähr zwanzig zentimeter schmaler gebaut und somit auch die frontscheibe zu klein ist. als uns auch eine mercedes garage nicht mehr weiterhelfen kann, schlägt uns der besitzer vor, provisorisch ein plexiglas einzubauen. wir willigen ein und hoffen bald wieder weiter fahren zu können, dummerweise haben die jungs der mercedes garage keine ahnung wie plexiglas bearbeitet wird. wilm und ich können diesem amateurhaften getue nicht länger zu schauen und legen selber hand an.
mittlerweile ist es nacht geworden und wir dürfen auf dem areal mit vielen andern mercedes übernachten.

die schneebedeckten gipfel des himalaya kommen immer näher und wir winden uns auf einer schmalen bergstrasse das parvati tal hoch. auf einer wiese am ende des dorfes kasol finden wir einen schönen abstellplatz für unsere fahrzeuge mit blick auf die verschneiten berge, atemberaubend!

 

amritsar, 15.11 – 17.11.09

in der grosstadt amritsar unweit der grenze stossen wir mit wilm und silvy auf unseren erfolg an, die ja die gleiche herausforderung gemeistert haben wie wir.

amritsar ist vor allem durch den goldenen tempel, dem grössten heiligtum der sik-religion, eine bekannte pilgerstadt. der wunderschöne tempel liegt in mitten eines künstlichen see’s um den der pilgerweg führt. tausende gläubige umrunden diesen und waschen sich im heiligen see. wir stürzen uns in dieses farbenprächtige gewühl und lassen uns mittreiben. die atmosphäre ist trotz der vielen leute friedlich und andächtig.

wir wühlen uns durch die engen, mit leuten und tieren voll gestopften gassen der altstadt amritsar’s. überall wird pilgerzubehör und sonstiger kitsch angeboten, die luft ist von räucherstäbli, abgaswolken und verbranntem abfall getüncht. willkommen in indien.
nach einigen stunden wird uns das doch zuviel und wir verziehen uns ins ruhig gelegene guesthouse, in dem unsere fahrzeuge geparkt sind.

 

„kleine“ statistik bis indien

 

 

unterwegs:

 

reisetage: 147 tage

zurückgelegte kilometer auf der strasse: 15’842km

zurückgelegte kilometer auf dem seeweg: 370km

anzahl fahrstunden: 300h 27min

längster fahrtag: 9h 57min von sibi nach ahmadpur east pakistan (560km)

kürzester fahrtag: 0h 06min, samothraki vom einten camping zum nächsten, griechenland

längste zurück gelegte strecke: 572km scharans nach kozina, slowenien

kürzeste zurück gelegte strecke: 5km samothraki griechenland

höchster überquerter pass: pass damavand, 2’827 meter über meer, von teheran ans kaspische meer, iran

getötete tiere: 1 schildkröte, 2 vögel, und mehrere tausend insekten

unfälle: rückwärts in baum gefahren türkei, motorradfahrer ist uns in die seite gefahren pakistan

 

benzin:

 

benzinverbrauch: 1'933 liter

ausgaben für benzin: 2'701 franken

durchschnittlicher preis pro liter benzin auf unserer reise: 1.39 franken pro liter

durchschnittlicher verbrauch pro 100km: 12,23 liter

billigstes benzin: iran, 0.40 franken pro liter

teuerstes benzin: türkei, 2.41 franken pro liter

 

übernachtungen:

 

anzahl übernachtungsplätze: 82 übernachtungsorte

teuerste übernachtung: 89 euro in teheran, grand hotel teheran

billigster übernachtung: 0.00 franken, sehr viele orte

persönliches highlight: samothraki griechenland, göreme türkei, damavand iran,

höchster übernachtungort: damavand iran, 2’890meter über meer

tiefster übernachtungort: kaspisches meer, iran, 13 meter unter meeresspiegel

durchschnittlicher preis pro übernachtung: 10.10 franken pro nacht (ohne grandhotel teheran 8.42 franken pro nacht)

 

diverses:

 

durchquerte länder: 11 länder (italien, slowenien, kroatien, bosnien, montenegro, albanien mazedonien, griechenland, türkei, iran und pakistan)

bussen: 1 parkbusse 20 euro in thessaloniki griecheland, natürlich nicht bezahlt!

höchste temperatur: 45 grad in gliki griechenland

tiefste temperatur: 2 grad in damavand iran

krankheiten: je eine erkältung im iran und eine magenverstimmung von martin in pakistan

teuerstes bier: 3dl bier in griechenland, 7.50franken

billigstes bier: 5dl bier in mazedonien, 0.90franken